´SALTUS` lat. Sprung
Hommage an Charles S. Peirce US. Amerikanischer Philosoph und Logiker 1839-1914

 

Pressetext

Zur Einzelausstellung SALTUS, von Claudia Larissa Artz,  in der Galerie Kunstraum 21,
An der Eiche 1 , 50678 Köln,  vom 28.08.-10.10.2009 (www.galerie-kunstraum21.de)

Zu der Malerei von Claudia Larissa Artz

„Mein Titel SALTUS knüpft an die vorhergehenden Serie an. EMAKI oder RENGA, sie sind alle Verweise auf eine Referenz oder dem Wachsen aus etwas. So sehe ich meine abstrakte Malerei als eine ständige Entwicklung aus Dingen heraus, aus der Natur und dem Gesehenen und aus dem Inneren. EMAKI sind japanische Bildrollen, die keinen bestimmten Bildausschnitt vorgeben, sondern der Betrachter sucht sich den Auschnitt selbst. So gibt es nicht wirklich einen Anfang oder ein Ende.
SALTUS beschreibt einerseits das Referentielle, den Wachstum und gleichzeitig auch das Unbeschreibare im emotionallen Sinne. Jeder Sprung kann auch in eine Leere führen.

Claudia Larissa Artz sieht ihre Malerei auch als ein Bekenntnis zum Tafelbild und zu ihrer Tradition. Die Langsamkeit sich dem Bild zu nähern, in es hineinzugehen, das Erfassen des Bildes, die Konzentration  entwickelt sich aus dem Arbeitsprozeß heraus. Sie ist eine achtsame Malerin, die Schicht für Schicht selbstangeriebenen Pigmenten mit Acryl oder Öl auf das Tafelbild fügt und damit der Faktor Zeit eine große Bedeutung durch diesen Prozeß erhält. Die Physis des Pinselstriches spielt in ihren neuen Arbeiten eine große Rolle. Mit dem Stock oder dem Pinselrücken aufgetragen wirken sie zum Teil sehr trocken. Die Komposition erinnert an kristalline Formen, die durch die gebrochenen Farbtöne, sie erinnern an die nordische Tradition der Malerei, verstärkt werden.

In den Bilden geht es um Glauben und Bekenntnis, dass auch das Scheitern möglich ist. Sie  interessiert sich nicht dafür, das persönliche Schicksal darzustellen, sondern eine allgemeingültige Form zu finden, die Ohnmacht, Angst, Freude ausdrücken kann. Häufig wird sie gefragt, warum sie so dunkle Bilder malt. Sie scheinen frei nach dem Gedanken von Arnulf Rainer zu wachsen: „Ich habe vielmehr gesehen, dass die Qualität und die Wahrheit des Bildes nur wächst, wenn es sich mehr und mehr verdunkelt.“

Saltus, 2009, acrylic, pigments on canvas,250x190_2009_R 01